Wer einen Hochdruckreingier anschaffen möchte, stellt sich eigentlich immer die gleiche Frage: „Wie viel Bar sollte ein guter Hochdruckreiniger haben?“. Diese einfache Frage lässt sich jedoch gar nicht so leicht beantworten.
Denn wie viel Bar Sie benötigen, hängt maßgeblich von dem Einsatzgebiet ab. Wir haben Ihnen deshalb unten eine Tabelle erstellt, wo Sie die Aufgaben und unsere empfohlenen Bar Zahlen sehen. Lesen Sie aber unbedingt den ganzen Artikel, damit Sie unsere Empfehlungen nachvollziehen können.
Empfohlene Drücke (bar) Tabelle
Anwendungsgebiet | Empfohlener Druck (bar) |
Gartengeräte, Zäune. Garagentore, etc. | ca. 20 bar |
Weiche Hölzer ( Nadelholz & Thermoholz) | max. 50 bar |
Harthölzer / WPC Dielen | max. 80 bar |
Autowäsche, Motorradwäsche | max. 85 bar |
Grillreinigung | 100 bar |
Häuserfassaden | 130 bar |
Pflaster, Steine etc. | 130 bar |
Kurzantwort „Hochdruckreiniger wie viel bar ?“
100 bar und 360 l/h Förderleistung sollte ein Hochdruckreiniger mindestens für den normalen Hausgebrauch mitbringen. Wenn Sie jedoch nur Ihr Fahrrad und Gartenmöbel reinigen möchten, kommen Sie auch mit weniger aus. Wenn Sie den Hochdruckreiniger jedoch für größere Aufgaben rund ums Haus benötigen, sollten Sie zu einem mit mehr Leistung greifen.
Die 4 besten Hochdruckreiniger für jedes Anwendungsgebiet
Unsere Empfehlungen
Was bringen hohe Drücke?
Wie Sie in der Tabelle ablesen konnten, wird für die meisten Aufgaben ein Druck von ungefähr 100 bar benötigt. Aber warum gibt es dann so viele Hochdruckreiniger, welche mehr als 100 bar besitzen? Der Grund hierfür ist eigentlich ganz einfach. Denn mit einem höheren Druck können Sie größere Flächen schneller reinigen.
Dies liegt daran, dass Sie einen höheren Abstand zu der zu reinigenden Fläche einnehmen können und durch den höheren Druck immer noch eine ausreichende Reinigungsleistung erzielen. Mit einem höheren Abstand verteilt sich der Wasserstrahl nämlich auf eine größere Fläche und Sie kommen somit um ein vielfaches schneller voran. Dies hängt jedoch auch noch davon ab, ob die Förderleistung ausreichend für den Druck dimensioniert ist.
Förderleistung entscheidender als der Druck
Im Baumarkt findet man oft Hochdruckreiniger, welche einen hohen Druck aufbauen können aber bei der Förderleistung eher sparsamer dimensioniert sind. Dies hat einen einfachen Grund, es ist nämlich einfacher für einen Hersteller einen Hochdruckreiniger zu bauen welcher eine geringere Förderleistung aufweist als einen mit hoher Förderleistung.
Zudem wird dies umso schwieriger und somit teurer je höher der maximale Druck des Gerätes ist. Die Förderleistung sollte jedoch unbedingt zu dem maximalen Druck im Verhältnis liegen, da sonst nach kurzer Distanz nur noch Sprühnebel aus der Düse kommt. Wie Sie oben gelesen haben, würde dies genau dem sinnvollen Effekt eines Hochdruckreinigers mit mehr Druck (bar) entgegenarbeiten.
Deshalb haben wir Ihnen eine Tabelle zusammengestellt, wo Sie unsere Empfehlungen zu der Förderleistung im Verhältnis zum Druck entnehmen können. Wobei hier zählt je mehr Förderleistung vorhanden ist, desto besser ist es.
Empfohlene Kombinationen bar / l/h
Druck (bar) | min. Fördermenge (l/h) |
100 bar | 360 l/h |
120 bar | 380 l/h |
150 bar | 420 l/h |
160 bar | 450 l/h |
180 bar | 480 l/h |
200 bar | 500 l/h |
Der Unterschied zwischen dem maximalen Druck und dem Arbeitsdruck
Der maximale Druck eines Hochdruckreinigers gibt an, welcher Druck das Gerät maximal erreichen kann. Zum Beispiel wenn der Wasserdurchfluss unterbrochen wird, kann sich kurzzeitig ein hoher Druck im Gerät bilden. Dieser wird dann errechnet oder gemessen und wird als maximaler Druck ausgegeben.
Der Arbeitsdruck wird hingegen ab dem Ausgang der Hochdruckpumpe gemessen. Jedoch wird dieser dann immer noch durch die Rohrleitungen im Gerät und dem Zubehör verringert oder erhöht. Der Arbeitsdruck liegt ungefähr 10 % – 20 % unter dem maximalen Druck.
Da nicht alle Hersteller den Arbeitsdruck angeben und dieser oftmals erst bei hochwertigeren Hochdruckreinigern angegeben wird, haben wir uns entschieden in unseren Tabellen ausschließlich den maximalen Druck zu zeigen. Da sonst die professionellen Geräte im Vergleich zu den günstigeren Modellen oberflächlich schlechter abschneiden würden.
Die Druckregulierung, die wichtigste Eigenschaft bei einem starken Hochdruckreiniger
Wer sich für einen Hochdruckreingier mit über 150 bar entscheidet, sollte unbedingt darauf achten das der Hochdruckreiniger über eine sinnvolle Druckregulierung verfügt.
Denn sonst können Sie keine Aufgaben erledigen, welche einen geringen Druck benötigen. Darunter fällt das Reinigen von Holzbänken, Fahrrädern, Autos oder Holzterrassen. Ein gutes Beispiel ist die Reinigung vom Autolack, denn dieser kann schnell Schaden nehmen, wenn mit einem zu kleinen Abstand und einen zu hohem Druck gearbeitet wird.
Deshalb wird dort auch ein maximaler Druck von 85 bar empfohlen und eine Literleistung von 420 l/h empfohlen. Sie können den Druck zwar auch mit dem Abstand zu der Fläche regulieren, bei Drücken über 150 bar reicht es jedoch aus, sich einmal zu verschätzen und die Oberfläche ist „ruiniert“.
Andere entscheidende Merkmale eines Hochdruckreinigers
Es gibt jedoch noch eine Eigenschaft die auch einen erheblichen Einfluss auf die Reinigungsleistung haben kann und zwar die Heißwasserfunktion. Mit heißem Wasser lassen sich nämlich Öl und Fettreste ganz leicht entfernen, wo es hingegen mit kaltem Wasser einer echten Mammut Aufgabe gleicht.
Zudem ist auch das Zubehör wesentlich wichtiger als man denken mag. So kann eine Dreckfräse Moos und andere hartnäckige Verschmutzungen in einigen Sekunden wegpusten, wohingegen eine Flachstrahldüse schon einmal öfters über die gleiche Stelle angewendet werden muss.