Wer am Bau höchste Ansprüche an Genauigkeit und perfekt lotrechte Konstruktionen legt, hat sich schon lange von Pendellot und Wasserwaage verabschiedet und setzt auf Lasertechnologie.
Rotationslaser stellen dabei nicht nur eine einzelne Linie, sondern eine ganze Bezugsebene dar und projizieren diese z. B. an Wände.
Auch für Außeneinsätze eignet sich diese Variante, denn das grüne Laserlicht ist auch bei Sonneneinstrahlung weiterhin sichtbar.
Der riesige Vorteil gegenüber traditionellen Aufmessmethoden liegt in der unschlagbaren Präzision, die auch über längere Messstrecken minimale Abweichungen garantiert.
Allerdings lassen sich Hersteller die grünen Rotationslaser auch teurer bezahlen. Mit einem hohen Energieverbrauch sind sie auch etwas empfindlicher als vergleichbare Modelle mit rotem Licht.
Die 3 beliebtesten Rotationslaser mit grünem Laser
Wie arbeiten Rotationslaser?
Rotationslaser erzeugen ein helles fokussiertes Laserlicht, dass mit Hilfe eines schnell rotierenden Prismas in 360° rund um den Emitter ausgestrahlt wird. Dabei erzeugen sie eine horizontale Bezugsebene, deren Neigung am Gerät eingestellt werden kann.
Auf diese Weise lassen sich nicht nur senkrechte Flächen sondern auch geneigte Ebenen darstellen. Manche Systeme arbeiten mit Laserstrahlen, die nicht im sichtbaren Wellenlängenbereich liegen:
Hier müssen dann spezielle Empfänger eingesetzt werden, um die Arbeitsebene anzuzeigen.
Rotationslaser grün: Darin liegen die Vorteile
Vorteile Zusammengefasst:
- bis zu 4 mal bessere Sichtbarkeit als rote Laser
- im Außenbereich einsetzbar, da auch bei Sonneneinstrahlung erkennbar
- SCAN-Funktion ermöglicht eine bessere Sichtbarkeit auf einem kleineren Bereich
Das menschliche Auge erfasst das Spektrum des Lichtes nicht gleichmäßig.
Aufgrund der unterschiedlichen Leistungen der Farbrezeptoren und der evolutionären Anpassung an eine Umwelt voller Pflanzen können wir im grünen Bereich wesentlich besser sehen als im roten oder blauen.
Dadurch sind für uns auch grüne Laserstrahlen deutlich besser – bis zu vier mal stärker – erkennbar. Während also rote Messlaser besonders im Außenbereich fast unsichtbar werden, weil sie vom natürlichen Spektrum des Sonnenlichts überlagert werden, bleiben grüne Laser weiterhin klar wahrnehmbar.
Auch bei weiten Messbereichen bleibt die Leuchtleistung länger auf einem sichtbaren Level, sodass grüne Rotationslaser ihren roten Kollegen auch bei entsprechenden Aufgaben überlegen sind.
Mittels SCAN-Funktion kann eingestellt werden, dass nur ein bestimmtes Kreissegment beleuchtet wird: Auf diese Weise konzentriert sich die Leistung des Lasers auf diesen Abschnitt und erhöht die Sichtbarkeit weiter. So kann ein Rotationslaser sogar mit Kreuzlinienlasern oder einfachen Linienlasern mithalten.
Nachteile eines grünen Rotationslasers:
Nachteile Zusammengefasst:
- höhere Kosten
- enger Temperaturbereich von -10 °C bis +10 °C
- höherer Energieverbrauch als rote Laser
Grüne Laser sind etwas schwieriger zu erzeugen und kosten im Schnitt 30 % mehr als die rote Variante.
Vor allem bei komplexen Rotationslasern mit vielen Einstellmöglichkeiten, Selbstnivellierung und Sonderfunktionen fallen diese 30% deutlich ins Gewicht. Preisunterschiede von 100 € sind deshalb keine Seltenheit.
Natürlich sind sie auch im Vergleich mit simpler konstruierten Kreuzlinienlasern oder Linienlasern preisintensiver, vor allem wegen des beweglichen Prismas, dass die Ebenenprojektion ermöglicht.
Außerdem ist diese Bauform empfindlicher, was sich insbesondere im Temperaturbereich bemerkbar macht: Während rote Laser bei -20 °C bis +50 °C einsetzbar sind, können grüne Rotationslaser nur bei -10 °C bis +40 °C verwendet werden.
Rotationslaser können Laufzeiten von bis zu 70 Stunden erreichen. Dies hängt allerdings von der Gewählten Energiequelle ab. Die 70 Stunden werden oftmals nur mit Batterien erreicht, mit Akkus sind es hingegen oftmals nur 20 Stunden.
Aber Achtung, dies gilt nur für Rote Laser, Grüne Laser sind wesentlich Energiehungriger und kommen oftmals nur auf 1 / 3 der Laufzeit
Wann lohnt sich ein Rotationslaser grün?
Generell sind Messlaser im Baubereich den traditionellen Messmethoden für Nivellierung, das Anzeichnen von langen Geraden und das Finden von rechten Winkeln in Sachen Genauigkeit deutlich überlegen.
Auch die Handhabung ist, einmal erlernt, schneller und einfacher. Für die meisten Bauunternehmen sind diese Werkzeuge nicht mehr wegzudenken.
Dennoch können manche Aufgaben auch von simpleren Systemen übernommen werden, sodass klar sein muss:
Rotationslaser grün sind vor allem dann eine lohnende Investition, wenn sie mehrere Aufgaben übernehmen können und damit einen einfachen roten Rotationslaser und leistungsfähige Linienlaser ersetzen.
Im Außeneinsatz für Messungen ohne Empfänger sind sie anderen Varianten klar überlegen, gerade wenn es um eher kleine Arbeitsbereiche gehen soll. Sie sparen im Vergleich zu anderen Lösungen und Kombinationen mehrere Messlaser vor allem Zeit und Platz und sind daher für Universalisten sehr nützlich.